Ein Research Center für die Materialien von morgen
Die Universitätsallianz Ruhr wird ihre internationale Spitzenforschung stark ausbauen: Im Rahmen der „Research Alliance Ruhr“ werden vier neue Research Center eingerichtet. Prof. Dr. Alfred Ludwig war federführend für die Einrichtung des Centers „Future Energy Materials and Systems“ zuständig, in dem die Materialien von morgen entwickelt werden sollen.
Gestern trafen sich die Rektoren der Universitäten, die innerhalb der Universitätsallianz Ruhr (UA Ruhr) schon seit Jahren eng miteinander kooperieren, um den Gründungsvertrag für die Research Alliance Ruhr zu unterschreiben. Damit wird die Zusammenarbeit der Ruhr-Universität Bochum, der TU Dortmund und der Universität Duisburg-Essen noch weiter ausgebaut. In der Research Alliance Ruhr entstehen nun vier Research Center und ein College. Mit den Research Centern bündeln die drei Universitäten ihre Expertise in Bereichen, in denen sie bereits heute international anerkannte Spitzenforschung betreiben und die sich mit zukunftsweisenden Fragestellungen in den Lebens-, Natur- und Ingenieurwissenschaften befassen.
„Neue Materialien werden dringend benötigt“
Neben Centern für nachhaltige Lösungen aus der Chemie, Datensicherheit und der ganzheitlichen Gesundheitsforschung entsteht der Bereich „Future Energy Materials and Systems“. Dieser hat sich zum Ziel gesetzt, „neue Materialien für Energieträgererzeugung, Energiekonversion, -speicherung und -transport zielgerichtet, schnell und nachhaltig zu entwickeln“. Prof. Dr. Alfred Ludwig, Inhaber des Lehrstuhls Materials Discovery and Interfaces an der Fakultät für Maschinenbau der RUB, war federführend für die Einrichtung des Bereiches zuständig, in dem die Materialien von morgen entwickelt werden sollen.
„Neue Materialien werden dringend für die Energiesysteme der Zukunft benötigt“, erklärt Ludwig. „Beispielsweise für neue Katalysatoren für Brennstoffzellen. Aber auch für den anhaltenden Megatrend der Miniaturisierung und Funktionsintegration brauchen wir neue multifunktionale Werkstoffe, wie etwa Formgedächtnislegierungen.“ Das langfristige Ziel der Forschungsaktivitäten des Centers wird sein, die Herstellung von maßgeschneiderten Materialen zu ermöglichen. Ludwig: „Um dieses Ziel zu erreichen müssen wir zum einen eine Datenbasis mit automatisierten Experimenten schaffen. Zum anderen muss die Zusammenarbeit zwischen experimentell und computerbasierten Materialforscherinnen und -forschern intensiviert werden. Auch das wird nun im Rahmen des Research Centers einfacher.“
Vielfältige Möglichkeiten zu Forschungskooperationen
Insgesamt 17 Gründungsdirektorinnen und -direktoren der TU Dortmund, der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen werden den Aufbau der Research Allianz Ruhr in den kommenden vier Jahren gestalten. Das Land sieht dafür zunächst ein jährlich wachsendes Budget von insgesamt 75 Millionen Euro vor. Zur Verstetigung wurde ab 2025 ein Jahresbudget von 48 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Die Beteiligten erhoffen sich, dass die Mitglieder der drei Universitäten enorm von der Kooperation profitieren: Denn es bieten sich nicht nur vielfältige Möglichkeiten zu Forschungskooperationen, sondern auch spannende Perspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs oder neue Optionen für den Ausbau englischsprachiger Studieninhalte.