Fakultät für Maschinenbau ehrt Prof. Michael J. Mills
In einem feierlichen Rahmen verlieh die Fakultät für Maschinenbau der Ruhr-Universität Bochum (RUB) am Freitag, den 11. März 2022, die Ehrendoktorwürde an den US-amerikanischen Materialwissenschaftler Prof. Michael J. Mills von der Ohio State University (OSU) in Columbus, USA. Mit der Ehrenpromotion würdigt die Bochumer Fakultät seinen umfassenden Einsatz im Rahmen der Sonderforschungsbereiches „Vom Atom zur Turbinenschaufel – wissenschaftliche Grundlagen für eine neue Generation einkristalliner Superlegierungen“ (SFB/TR 103).
„Man kann so einen Weg nicht ohne Unterstützer beschreiten. Enge Kooperationen wie die mit der RUB waren für mich von sehr großer Bedeutung. Deswegen bin ich so dankbar für diese besondere Ehrung“, so Mills im Rahmen der Verleihung.
Zu Beginn der Verleihungszeremonie fanden Prof. Marcus Petermann, Dekan der Fakultät für Maschinenbau, und Prof. Martin Paul, Rektor der RUB, einleitende Worte. Anschließend folgte die Laudatio für Mills, vorgetragen durch seinen langjährigen, wissenschaftlichen Kollegen Prof. Gunther Eggeler, Leiter des Lehrstuhls Werkstoffwissenschaft an der Fakultät für Maschinenbau. „Mills ist ein herausragender Wissenschaftler, der mit seinen Arbeiten weltweite Standards gesetzt hat“, so Eggeler in seinem Vortrag.
An die Verleihung der Ehrenddoktorwürde schloss sich ein Vortrag des Geehrten an, in dem er die Bedeutung der skalenübergreifenden Mikrostrukturanalyse für die Entwicklung fortschrittlicher Hochleistungswerkstoffe unterstrich.
OSU und RUB verbindet langjährige Zusammenarbeit
Mills kommt von der The Ohio State University (OSU). Die OSU und die RUB verbindet eine langjährige Zusammenarbeit. Der Amtsvorgänger von Eggeler, Prof. Erhard Hornbogen, verbrachte in Columbus ein Forschungssemester. Er arbeitete dort auf dem Gebiet des Verschleißes metallischer Werkstoffe. Seit 1995 haben Mills und Eggeler den Kontakt zwischen den beiden Universitäten weiter verstetigt. So erfolgt beispielsweise schon über viele Jahre hinweg regelmäßig ein bilateraler Studierenden- und Doktorand*innen-Austausch zwischen den Materialwissenschaftlern der OSU und der RUB.
Zur Person:
Mills promovierte 1985 an der Stanford University. Danach forschte er drei Jahre (1985-88) als Postdoc an der französischsprachigen Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne (EPFL) in der Schweiz. Abschließend trat er als Senior Member of Technical Staff dem US Sandia National Lab in Kalifornien bei, wo er von 1988 bis 1994 arbeitete. Von dort aus etablierte er sich weltweit als ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Elektronenmikroskopischen Charakterisierung komplexer Ingenieurwerkstoffe.
Als experimenteller Materialforscher pflegte er enge Kontakte zu Theoretikern, mit denen er gemeinsam erfolgreich publizierte. Seit 1994 ist er Hochschullehrer an der OSU, wo er die dortige TEM (Analytische Elektronenmikroskopie)- Gruppe verstärkte. Hier wandte er sich sehr erfolgreich der Untersuchung komplexer Ingenieurwerkstoffe zu, wobei er einen Schwerpunkt bei Forschungsarbeiten an Werkstoffen des Maschinenbaus setzte.
Seit 2018 ist er Chairman des Materials Science Departments der OSU. Die wissenschaftlichen Leistungen von Mills wurden vielfach gewürdigt. So erhielt er unter anderem 2019 den Humboldt-Forschungspreis der Alexander von Humboldt-Stiftung, die höchste Auszeichnung für ausländische Wissenschaftler der Bundesrepublik Deutschland.