Mit Leichtigkeit den Energieverbrauch drastisch senken
Aerogele gelten als die leichtesten Feststoffe der Welt – gleichzeitig weisen sie eine extrem geringe Wärmeleitfähigkeit auf und sind damit höchsteffiziente Wärmedämmstoffe. Leider ist die Herstellung dieser Materialien bisher sehr aufwändig und damit teuer. Dr.-Ing. Nils Mölders hat sich diesem Problem in den letzten Jahren wissenschaftlich intensiv gewidmet, eine neue, deutlich verbesserte Herstellungsmethode gefunden und schließlich darüber am 17. Oktober an der Fakultät für Maschinenbau erfolgreich promoviert – wir gratulieren herzlich!
Im neuen Herstellungsansatz wird Natronwasserglas in eine Hochdruck-Kohlendioxid-Atmosphäre vertropft und reagiert dort zu kleinen, hochporösen Aerogelkugeln im Durchmesser weniger Millimeter. Nimmt man nun viele dieser ultraleichten, nicht brennbaren Aerogelkügelchen und vermischt sie mit einer passenden Putzrezeptur, erhält man einen höchst effizienten Wärmedämmputz. Dieser benötigt gegenüber einer herkömmlichen Dämmschicht aus Polystyrol oder expandiertem Polyurethan nur die halbe Schichtdicke bei gleicher Isolationswirkung.
Bedenkt man, dass alleine in Deutschland etwa 27% des Energieverbrauchs für Raumwärme aufgewendet wird und dass etwa ¾ aller Gebäude in Europa vor 2001 gebaut wurden und als nicht-energieeffizient eingestuft werden, kann man ermessen, welches Einsparpotenzial hier vorliegt.
Der neue Herstellungsansatz für Aerogele ist so innovativ, dass das Projekt und Nils Mölders mit seinem Team im Fraunhofer Institut UMSICHT, nicht nur mit dem Joseph von Fraunhofer Innovationspreis 2023 ausgezeichnet wurde, sondern auch mit dem EARTO (European Association for Research and Technology Organisation, Brüssel) Innovation Award.