Rückblick: So war die Saison 2023
Formula Student: Das sind studentische Konstruktionswettbewerbe, bei denen Teams von Hochschulen aus der ganzen Welt gegeneinander antreten. RUB Motorsport ist das Team der Ruhr-Universität Bochum (RUB). Rund 40 aktive Mitglieder konstruieren jedes Jahr aufs Neue einen Wagen, mit dem sie an verschiedenen Wettbewerben teilnehmen. „In dieser Saison sind wir bei drei Wettbewerben an den Start gegangen: In den Niederlanden, in Ungarn und Deutschland“, schildert Teamchefin Cilly Plaßmann.
Studierende gestalten die Zukunft der Mobilität
Erst im vergangenen Jahr verabschiedete sich das Team aus Bochum von seinem Verbrennungsmotor, um erstmals ein Fahrzeug mit Elektroantrieb zu entwickeln. Denn: Dem Trend der Automobilindustrie vorauseilend konzentrieren sich die Formula Student-Wettbewerbe immer mehr auf Fahrzeuge mit elektrischem Antrieb.
So auch die Formula Student Germany, der weltweit größte und daher für das Team wichtigste Wettkampf. Er wird jährlich am Hockenheimring veranstaltet. In diesem Jahr waren hier zum letzten Mal Verbrenner beim Wettbewerb dabei.
Umfassende Checks vorm Einsatz auf der Rennstrecke
Dadurch, dass es sich bei den teilnehmenden Wagen allesamt um Prototypen handelt, müssen diese hohe Sicherheitsanforderungen erfüllen. Plaßmann: „Bevor es auf die Rennstrecke darf, muss jedes Fahrzeug unterschiedliche technische Abnahmen, das sogenannte Scrutineering, durchlaufen.“ Dabei werden beispielsweise die Bremsen geprüft oder beim „Rain-Check“ geschaut, ob die Batterien in den Elektrofahrzeugen wasserdicht sind.
Für jede bestandene Abnahme erhält das Team einen Sticker auf den Wagen. Erst wenn alle Tests erfolgreich durchlaufen wurden, kann es für das Team in den dynamischen Disziplinen weitergehen. Also den Bestandteilen eines Wettbewerbs, in denen sich das Auto auf der Rennstrecke beweisen muss.
Davon unberührt bleibt jedoch die Teilnahme an den sogenannten statischen Disziplinen. Bei den Formula Student-Wettbewerben geht es nämlich nicht nur um Fahrzeuge, sondern um eine „Mischung aus Skills, Speed & Spirit“, wie es FS Germany auf seiner Webseite schreibt. „Zu den statischen Disziplinen gehören Businesspläne und Kostenkalkulationen, die jedes Team vor einer Jury präsentieren muss“, erklärt Max Schwede, ebenfalls Teamleiter von RUB Motorsport.
Team hatte mit vielen Herausforderungen zu kämpfen
Beim FS Germany war es RUB Motorsport erstmals möglich, mit ihrem E-Auto in den statischen, sowie den dynamischen Disziplinen anzutreten. „Das war für uns ein Erfolg“, sagt Schwede. „Denn 2023 war erst die zweite Saison mit E-Auto für uns. Wir können daher als Team noch nicht auf sehr viel Erfahrung in der Entwicklung von elektrischen Antrieben zurückgreifen und sind noch dabei, grundsätzliche Probleme zu lösen.“ Darüber hinaus würden gerade im Bereich Elektronik Teammitglieder fehlen, die tatkräftig unterstützen können.
Am Ende reichte es in der Gesamtqualifikation bei FS Germany für den 45. Platz in der E-Klasse. „Natürlich hätten wir uns über eine bessere Platzierung gefreut. Wir sind aber trotzdem zufrieden“, resümiert Schwede. „Wir konnten so viele wertvolle Erfahrungen sammeln und sind als Team noch einmal mehr zusammengewachsen.“
Nach der Saison ist vor der Saison
Nichtsdestotrotz hat sich das Team für das kommende Jahr wieder einiges vorgenommen. Plaßmann: „Erst einmal möchten wir uns natürlich auch in der Saison 2024 wieder für einige Wettbewerbe qualifizieren, um vor Ort an allen Disziplinen teilnehmen zu können.“
Dafür sucht RUB Motorsport auch weitere Mitstreiter*innen. Schwede: „Es wäre super, noch ein paar mehr Mitglieder zu haben, die sich mit dem Bereich Elektrotechnik, Informations- oder auch Regelungstechnik auskennen. Aber wir freuen uns über Studis aus allen Bereichen, die Lust und Motivation mitbringen!“
Studierende, die Interesse haben, bei RUB Motorsport dabei zu sein, besuchen am besten die Webseite des Vereins und füllen das Kontaktformular dort aus oder schreiben eine E-Mail an motorsport@rub.de.